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Spieletipp: FlipOut

2010-11-14

In Chaosradio Express 170 geht es um Arcade Games. Eines davon ist Breakout, was 1976 gebaut wurde, ich aber nie "in echt" gespielt habe. Das Spielkonzept hört sich einfach an und ist es auch -- in die Wikipedia wurde geschrieben:

Es entspricht in etwa einem Solo-Pong, bei dem man mit dem Schläger den Ball so lenken soll, dass der Ball "Mauersteine" trifft, die sich am oberen Bildschirmrand befinden, und diese zerstört. Wenn der Schläger, wie bei Pong, den Ball verliert, bekommt man einen neuen Ball, verliert aber nach dem Verlust einer bestimmten Anzahl von Bällen das Spiel. Erst wenn alle "Mauersteine" zerstört wurden, gilt ein Level als gewonnen und das nächste Level kann beginnen.

So einfach es ist, so erfolgreich ist es. Es ist eben ein wunderbarer Zeitvertreib. Ich persönlich kam damals durch das 1992 geschriebene "Aquanoid" mit dieser Art Spiel in Kontakt:

Es gibt sogar auf YouTube ein Video des Gameplays.

Die "klassischen" Breakout-Klone sind nun sehr einfach gestrickt. Meistens bewegt sich der Ball immer gleich schnell (es sei denn, man nimmt ein entsprechendes Powerup auf, dann verdoppelt oder halbiert sich die Geschwindigkeit) und in den gleichen vier Richtungen. Die Reflexion am Schläger ist auch immer gleich: Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. Eigentlich war's das auch schon.

Was macht man nun heutzutage, wenn man das Spielprinzip möglichst erhalten und doch die viel größere Rechenkapazität nutzen will? Richtig, zuerst einmal 3D. Und dann natürlich mit toller Physik-Engine. Im Spiel FlipOut wurde das umgesetzt -- und noch mehr.

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Die Grundidee ist immernoch dieselbe: Oben liegen Steine und man muss sie mit dem Ball treffen. Manche gehen sofort kaputt, andere sind stabiler und zerbrechen erst nach mehreren Treffern. Der Schläger allerdings ist jetzt eine Mischung aus einem Pong-Schläger und einem "Flipperhebel": Er kann nach links und rechts gekippt werden. Zusammen mit 3D und Physik wird dadurch das simple Breakout auf eine ganz andere Ebene gehoben.

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Die Bahn des Balls ist jetzt nicht mehr fest, sondern "beliebig" -- jenachdem, wie man den Ball anspielt. Alles kollidiert mit allem. Mit etwas Übung kann man den Ball sogar mit dem Schläger wieder auffangen und anhalten, indem man ihn kippt und im richtigen Moment wieder loslässt. Spielt man den Ball zu schnell an und trifft er ungünstig auf einen -- vielleicht schräg liegenden -- Stein, dann wird er nach "oben", also aus der Bildebene heraus, weggeschleudert. Wenn man Pech hat, landet er erst unter dem Schläger und man erwischt ihn nicht mehr.

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Auch die Powerups sind jetzt Kapseln, die herunterrollen. Manchmal bleiben sie irgendwo hängen oder am Rand liegen, außerdem interagieren auch sie mit dem Ball. Natürlich sind die Kapseln auch interessanter als einfach nur "breiterer Schläger" oder "schnellerer Ball". Es gibt zum Beispiel ein Erdbeben, was das ganze Spielfeld durchschüttelt. Gravitation beeinflusst generell alles -- Ball, Steine, Powerups. Auch die Reibung ist veränderlich. Und natürlich können die Levels auch in die Höhe wachsen.

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Darüberhinaus hat FlipOut einen eingebauten Level-Editor. Hier kann man sich austoben und seine eigenen Gebilde in allen drei Dimensionen zusammenschustern. Man muss aber aufpassen, dass das Level auch stabil ist und nach dem Start nicht in sich zusammenfällt. :)

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Alles in allem ist FlipOut eine interessante Abwechslung. Allerdings ist es wesentlich schwerer zu spielen als klassisches Breakout: Durch den Flipper kann der Ball ungeahnte Geschwindigkeiten erreichen -- außerdem ist jetzt auch relevant, welche Geschwindigkeit der Schläger im Moment des Ballkontaktes hat. Man muss durch solche Feinheiten viel genauer darauf achten, wie man den Ball trifft.

Für Arch Linux gibt es im AUR ein FlipOut-PKGBUILD, das Spiel steht unter der GPL2. Viel Spaß. ;)

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