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Alternative Wecker-Strategie

2015-01-01

Das mit dem Wecker zieht sich jetzt schon eine ganze Weile lang hin. Kurz zusammengefasst: Ich war mit keinem Wecker auf dem Markt zufrieden und wollte daher einen selbst bauen. Seit ich mit dem Bau angefangen habe, habe ich – trotzig wie ich bin – gar keinen Wecker mehr benutzt. „Bäh, dann halt nicht!“ Das war vor einem halben Jahr.

Der Witz ist jetzt natürlich, dass ich trotz „fehlenden“ Weckers immer noch pünktlich bin. Ich wache unter der Woche zwischen 5:30 und 6:30 Uhr auf, an freien Tagen schlafe ich auch mal bis 9 Uhr und die Umstellung von Sonntag auf Montag ist auch kein Problem. Im letzten halben Jahr kam ich nicht ein Mal zu spät.

Der zweite Witz ist, dass ich nach wie vor morgens hundemüde bin. Es fällt mir sehr schwer, aufzustehen. Es ist nicht so, dass ich einfach ein Frühaufsteher wäre. Ginge es nach mir, wäre Dienstbeginn um 15 Uhr, frühestens. Wenn ich keine Zwänge von außen habe, dann dauert es nur wenige Tage, bis ich regelmäßig zwischen 2 und 4 Uhr nachts erst schlafen gehe. Wenn ich das tue, fühle ich mich auch deutlich fitter und ausgeglichener. Ob mit oder ohne Wecker, früh aufstehen ist eine Qual. Ich gehe heute auch nicht deutlich früher ins Bett als noch zu Weckerzeiten. Ohne Club Mate oder Kaffee ist im Büro auch nicht allzu viel von mir zu erwarten. ;-)

Wie passt das zusammen? Ich glaube, hier sind zwei Mechanismen am Werk. Zum einen ist es mir schlichtweg wichtig, pünktlich zu sein. Ich empfinde es als ziemlich respektlos und unhöflich, wenn es einen festen Termin gibt und man mich warten lässt, folglich bemühe ich mich meinerseits eben, immer ein paar Minuten vor der ausgemachten Zeit da zu sein. Vermutlich kommt daher die „Motivation“ für den zweiten Mechanismus: Ich habe zwar einen Rollladen und hier scheint morgens nicht die Sonne rein, aber ich habe nach wie vor eine Uhr, die ich nachts leicht ablesen kann. In manchen Nächten fällt mir auf, dass ich nachts immer mal wieder aufwache und auf die Uhr schaue. Ich mutmaße einfach mal, dass das eigentlich immer so ist (und ich vergesse es nur – glaubt man dem Internet, wacht der Mensch ohnehin bis zu 30 Mal pro Nacht kurz auf und vergisst das wieder – keine Ahnung, bin kein Schlafwissenschaftler) und ich daher ein grobes Gefühl für die Zeit habe. Ein zusätzliches Experiment könnte also sein, die Uhr einfach mal ohne mein Wissen falsche Zeiten anzeigen zu lassen. Das traue ich mich dann allerdings doch nicht. ;-)

Wie auch immer das nun funktioniert, es ändert auf jeden Fall meine Anforderungen. Ich brauche keine „custom alarm clock“. Daher beerdige ich dieses Projekt hiermit.

Solange ich das zweite Experiment namens „keine Uhr“ nicht wage, brauche ich zwar nach wie vor immer noch eine Uhr. Die Liste der Anforderungen ist hier aber deutlich geschrumpft, da das Ding halt deutlich weniger können muss. Ob es da am Markt etwas passendes gibt, weiß ich nicht. Und so lange mein alter Radiowecker die Zeit noch anzeigt, spare ich mir die Such nach einem neuen Gerät auch.

So. Jetzt habe ich ’nen Haufen Arduino- und Elektro-Krimskrams zum Rumspielen.

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