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lariza goes WebKit2

2015-01-01

Im August 2014 hat man sich von WebKit1 verabschiedet. Wenn man die Entwicklung vorher schon verfolgt hat, war das abzusehen. Für meinen Browser lariza hieß das, dass er nun auf einem wirklich wackeligen Fundament stand. Wie bereits bekannt (siehe frühere Postings), war WebKit1 ohnehin nicht die allerbeste Wahl aufgrund der vielen Bugs und Abstürze.

Nach WebKit1 kommt WebKit2.

Anfang November habe ich lariza auf WebKit2 portiert, genauer gesagt auf „GTK+ 3 und WebKit2GTK+“. Während sich WebKit2 vor einem halben Jahr, als ich mit lariza angefangen hatte, noch in einem ähnlichen Zustand wie WebKit1 befand (viele Abstürze) und Flash damals nicht ging, so hat sich die Situation bis heute deutlich verbessert. Es stürzt noch ab, ja, aber ziemlich selten. Durch das Modell mit den getrennten Prozessen reißt es auch nicht gleich die ganze lariza in Grund und Boden. Flash geht mittlerweile auch.

lariza v14.08 war also das letzte lariza-Release mit WebKit1. Seit lariza v15.01 hat lariza nun WebKit2 als Backend und damit wieder Hoffnung auf eine Zukunft. Sollte da draußen jemand upgraden wollen, so möge er den Hinweis in der README zum AdBlock-Modul beachten.

Screenshot lariza mit WebKit 2

Mit der neuen lariza bin ich so zufrieden, wie man halt sein kann. Der Browser ist durchaus im Alltag benutzbar und gerade für mich in Sachen Konfiguration und Wartung um Welten angenehmer als Firefox. Und natürlich finde ich es aus Sicht des Minimalismus toll, dass das Ding – auch jetzt noch – nur 810 SLOC hat, plus 69 SLOC für das AdBlock-Modul. Trotzdem ist und bleibt WebKit ein Projekt, das im Vergleich zu den anderen Giganten einfach ein Zwerg ist. Google, die Mozilla-Foundation, Apple und Microsoft, die können einfach viel mehr Energie aufwenden, um dieses unfassbare Monster namens „Web“ bezwingen zu können. Viel besser als mit WebKit2 geht es vermutlich einfach nicht.

Zumindest nicht, solange man nicht hergeht, das ganze momentan existierende Web wegschmeißt und ein neues macht, für das jeder halbwegs fähige Programmierer innerhalb von einem Monat einen kompletten Browser schreiben kann.

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